19.5.18: Toby Beard + Belle Harvey im Kesselhauslager Singwitz
Toby Beard im KesselhausLAGER in Singwitz / Oberlausitz Pfingsten 2018 warf seine Schatten voraus und ein Musikabend war nicht geplant. Früher waren wir oft Gäste beim Louisiana Ball in Freiberg, aber leider macht dieses kleine Festival Pause. Also wurde gestöbert und ich blieb in Singwitz hängen. Die Australierin Toby Beard war wieder auf Europa Tournee. Ich hatte sie bereits früher in Lichtentanne auf dem Schirm und wusste grob, was mich erwartete.
Im Laufe der letzten Jahre nahm bei mir das Interesse an den Muggen von Songwritern mit bescheideneren Mitteln aber großer Leidenschaft zu. Und so ist es auch bei der Musikerin Toby Reard. Hier vermischen sich Melodien aus Folk, Blues, Rock, aber auch Jazz zu einer Mixtur von eigenen Songs und einigen Coverversionen, die jedoch die Handschrift von Toby tragen. Mein Eindruck war sehr positiv und ich bin froh, dass wir uns nach Ost aufgemacht haben, um diese Weltmusik zu hören.
Also ab in die Oberlausitz unter der tiefen goldenen Abendsonne zum kleinen, feinen, rustikalen Liveclub in Singwitz bei Bautzen. Abgelegen und friedlich zieht der Club doch immer wieder seine Fans an. Ich komme gern hierher und genieße das Flair mit dem Musikchef… Ungefähr 100 Leute zog es an diesem Abend zu dieser Musikerin. Sicher hätten es mehr sein können, aber was soll es ..., alle waren am Ende von den kleinen musikalischen Leckerbissen aus Australien begeistert. Eine Überraschung gab es bereits vorher. Belle Harvey, Mitglied der Tourband, spielte als Support eine richtig schöne Mugge. Konzertgitarre und Stimme reichten, um mit gefühlvollen, melodiösen Songs aus Blues, Folk und Country die Leute zu begeistern. Mir hat es sehr gut gefallen und ihre aktuelle Scheibe kann ich sehr empfehlen - das ist Musik in Reinform.
Danach war es so weit und Toby betrat mit ihrer 4-köpfigen, fast nur weiblichen Band die Bühne. Es wurde ein Abend des Songwriting mit sehr unterschiedlichen, aber immer warmherzigen Kompositionen. Es kamen verschiedene Instrumente zum Einsatz, die Konzertgitarre jedoch gab vielmals den Ton an, dazu Ukulele, Kontrabass, Drum, Gitarre oder auch mal die Trompete. Überrascht war ich von der Vielseitigkeit und dem großen Repertoire der Sängerin. Vom klassischen Folksong über die gefühlvolle Ballade, dem ausdrucksstarken Blues von Etta James bis hin zu Songs mit französischem Flair war einiges an interessanten Titeln zu hören. Auch ein Duett wurde mit viel Liebe und Gefühl an die Musikgäste gebracht. Sehr positiv muss man die Leidenschaft der Sängerin hervorheben, wie auch ihre Suche des Kontakts zum Publikum (für mich immer ein wichtiges Kriterium für die Glaubwürdigkeit von Musikern). Toby Beard hat es neben der Musik geschafft. Das ist in heutigen Tagen nicht immer so. Musik muss gelebt werden und das zeigte uns die Pertherin eindrucksvoll. Die Szene ist international mittlerweile so üppig besetzt und erfreut sich zusehends größerer Beliebtheit. Man besinnt sich wieder auf alte Tugenden, Instrumente und klare musikalische Worte.
Persönlich habe ich an diesem Abend nach zwei wirklichen feinen Auftritten mit Handmusik mitgenommen, dass es nicht immer die großen Sachen sein müssen. Die Nische, das Intime und die Freude an der Musik, mit einem Hang zu den Wurzeln haben zunehmend mehr Bedeutung und schärfen den Musikgenuss. Ich hoffe, dass Toby Beard erfolgreich und zufrieden die Tour weiterführt und wieder einmal im Osten des Landes Station macht.
Ein guter Abend für die Musikseele. Toby verstand es, die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen und steigerte mit ihrer Setlist die Qualität. Man konnte sehr zufrieden sein und natürlich war die ganze Band noch nach dem Konzert unter den Musikfreunden präsent - ein sehr gelungener Musikabend mit guten Freunden.