Double Vision, Monokel Kraftblues und Shophonks spielen in Striegistal am 02.10.2019

Zelt-Open-Air in Striegistal/Kalkbrüche am 02.10.2019

 

 

Eigentlich ist die spezielle Blues-Open-Air Saison Mittelsachses, die Ostern in Tanna begonnen hatte, zu Ende, aber seit ein paar Jahren lockt Anfang Oktober noch ein weiteres Zeltevent die Fans ostdeutscher und auch internationaler Blues+Rockmusik nach Striegistal bei Nossen. Engagierten Musikfans aus dem Ort und dem ansässigen Kneiper ist es zu verdanken, dass dieses Event mittlerweile einen festen Platz im Kalender gefunden hat. Das merkte man an diesem Abend in Striegistal schon beim Eintreffen.

 

Der 2.Oktober lockte nicht gerade mit Sonnenschein oder Altweibersommerwetter. Es war eher regnerisch und kalt. Trotzdem fanden sich viele Fans in der Kalkbrüche mitten in der Natur ein. So viele Besucher wie in diesem Jahr hatte das noch junge Festival bisher nicht gesehen. Bluesfreaks aus Thüringen, Ostsachsen, Brandenburg und Berlin oder aus der Magdeburger Ecke kamen, um gemeinsam einen würdigen Saisonabschluss zu feiern.

 

Das Zelt war sicher mit über 200 Musikpilgern gut gefüllt. Angekündigt hatten sich DOUBLE VISION aus Erfurt, die Nachwuchsband SHOPHONKS aus dem Erzgebirge und zur Freude aller konnte MONOKEL KRAFTBLUES aus Berlin wieder mit dabei sein. Diese Band gehört ja fast schon zum Inventar dieser Veranstaltung im Herbst.

 

Es war kalt, aber die Hitze der Fans und auch Heizungen im Zelt machten es zu einem kuscheligen Vergnügen. Double Vision mit ihrem Rory Gallagher Tribut sowie ihrer eigen „Blues´n´Roll“ Show machte am Vorabend des Nationalfeiertages den Anfang. Die Mannen um Frontman Stephan Graf sind es ja nicht gewohnt, als Allererste zu spielen, aber sie konnten trotzdem als Einheizer überzeugen. Ihr Sound ist rockig, von satten Gitarrenklängen geprägt und lässt so manche Fans nicht ruhig stehen bleiben. Wie immer war Stephan voller Power und es dauerte auch nur wenige Songs, bis er selbst völlig durchgeschwitzt war. Seine Show ist ja bis weit in den Westen bekannt und begeistert viele. Natürlich leben immer auch wieder alte Gallagher Zeiten auf. Gut so... und mit zwei neuen Mitstreitern hat er ein gutes Bandteam gefunden. Ich denke, die Jungs werden Deutschlandweit noch viele Auftritte haben und so manchen alten wie auch jungen Rocker begeistern. Und Rory lebt immer ein wenig weiter, auch wenn die Band zunehmend eigenes an den Mann, Zuhörer bringen.

 

Das Bier floss und das Lagerfeuer loderte in der Pause. Die alten Hasen von Kraftblues betraten die Bühne. So mancher altgedienter Fan freute sich umso mehr darüber, dass die Band jetzt wieder auf der Bühne zu sehen ist und versucht zu alter Stärke zurück zu finden. In Striegistal war das schon mal ein Anfang. Lefty und seinen Musiker konnte man die Spielfreude ansehen. Wer Lefty kennt, weiß, wie sehr er die Bühne braucht. Und so war der Auftritt auch ein echter Programmhöhepunkt mit vielen Klassikern, die die Band in all den vergangenen Jahren hervorgebracht hatte. Mitsingen und Tanzen war da einfach Pflicht. Von „Kindertraum“ bis „Maggies Farm“ war wieder alles dabei und wie immer gab’s paar Sprüche zwischendurch. Alte Monokel-Zeiten blühten in Striegistal auf und wir hoffen sehr, dass die Band noch etwas weiter macht und ganz zu ihrer alten Tugend zurückfindet. Sie gehört einfach zur ostdeutschen Bluesszene dazu. Jedenfalls wurden die Urgesteine der Bluesszene lautstark verabschiedet und auf ein Wiedersehen eingeschworen.

 

Anschließend war es jedoch nur kurzzeitig etwas ruhiger. Auch wenn der Abend schon fast zur Nacht wurde, durften nun die Jüngsten ran. Etwas ungewohnt hatte jetzt als letzte Band „Shophonks“ das Kommando übernommen und somit leichtes Spiel, an die Vorbands anzuknüpfen. Die Jungs um Toni Nickl haben sich längst in die Herzen ihrer Fans gespielt. Hier konnte man schnell feststellen, wie gut verschiedene Generationen mit einander klarkommen. Die Band ist längst keine Unbekannte mehr und zu einer echten Konkurrenz für „Lateriser“ geworden, die hier schon mehrmals zu Gast waren. Die unverbrauchten Jungs spielten wie alte Profis. Sie jagten einige Klassiker und ihre eigenen Titel über die Bühne in Richtung Publikum. NEIN, da stand keine steife Band mit Lampenfieber auf der Bühne, das sind drei Musiker, die die Rockmusik lieben und leben. Der Funke sprang auch sofort auf die Zuhörer über, die lautstark mitrockten und Shophonks unterstützten. Ja, das ist bluesige Rockmusik ohne Pause, was von den Dreien kam. Somit ging ihr Auftritt natürlich etwas länger als gedacht. Der Morgen pochte bereits an das Zelt. Na und... Diese Band hat Zukunft. Wollen wir hoffen, dass sie weiterhin zahlreiche Auftritte erhält und so viel Lust und Energie auf der Bühne versprüht wie an diesem Abend.

 

Einmal ist leider immer Schluss. Die Boxen verstummten und es hieß Abschied nehmen, so auch in dieser Nacht, aber nach dem Event ist vor dem Zeltevent. Man konnte in viele glückliche Gesichter sehen und somit sollte auch einer Neuauflage 2020 nix im Weg stehen. Selbst die Veranstalter konnten ein Grinsen nicht verkneifen. Der Abend wurde angenommen, es gab viel Gesprächsstoff, geile Musik, harte Gitarrenriffs. Neue Freundschaften wurden geschlossen, alte ausgebaut oder gestärkt. So muss es sein. Die Szene lebt…

 

Danke dem Veranstalter und den Musikern und Danke der gastronomischen Abteilung.

 

Es hat echt Spaß gemacht. Also dann bis zu den Oktobertagen 2020 und alle sollten in alter Frische wieder dabei sein.