26. Open Air in Groß Lindow mit Blues bis Rock am 10.08.2024
"Live in Reitwein" präsentiert für die Szene - Lady Challenge- auf den Sportplatz
Am 10. August verwandelt sich der Groß Lindower Sportplatz wieder zum Stelldichein der Blues-Rock-Fans. Dann steht das Open-Air in Groß Lindow an, dass der Verein „Live in Reitwein“ nunmehr zum 26. Mal auf die Beine stellt.
Nachdem ausgerechnet zum Jubiläum im Vorjahr kein weithin bekannter Musiker verpflichtet werden konnte, kann dieses Mal Veranstaltungsleiter Wolfgang Conrad mit seinen vier Mitstreitern mindestens einen bekannten Namen aufbieten.
Zwar hat es mit dem namhaften Jimmy-Hendrix-Interpreten Randy Hansen nun doch nicht geklappt, dafür jedoch mit Yasi Hofer, die er ebenfalls bereits vor einem Jahr an der Angel hatte. Die virtuose Gitarristin ist damit bereits zum dritten Mal Gast bei Veranstaltungen von „Live in Reitwein“.
Nach Groß Lindow kommt die 31-jährige Ulmerin mit eigener Band. Bei ihren Auftritten vor großem Publikum spielt die Gitarristin jedoch eher eine Nebenrolle. Seit 2022 begleitet sie auf Konzerten sowohl Helene Fischer als auch die deutsche Girl-Group No Angels. Gelegentlich wirkt sie dabei auch gesanglich mit.Virtuos auf der Gitarre: die Ulmerin Yasi Hofer. Sie spielt bei Auftritten von Helene Fischer in der Live Band und ist auch bei den Konzerten der No Angels dabei. In Groß Lindow ist sie mit ihrer eigenen Band.
Eigentlich ist es dem 73-jährigen in Müllrose wohnenden Veranstaltungsleiter Wolfgang Conrad gar nicht so lieb, Yasi Hofer bei einem Blues-Festival im Zusammenhang mit Helene Fischer genannt zu wissen. „Dann kommen noch die ganzen Schlager-Fans.“ Auch wenn sich der ehemalige Mathe-Lehrer über jeden zusätzlichen Besucher freut, schließlich war mit 260 verkauften Karten am 6. August erst knapp die Hälfte der angestrebten Besucherzahl erreicht, so wären diese in Groß Lindow wahrscheinlich fehl am Platz.
Schließlich ist von Yasi Hofer in Groß Lindow ausgemachter Jazz-Rock zu erwarten. Ohnehin hat die Gitarristin in der Blues-Szene schon so manche Duftmarke gesteckt. Ihr Auftritt ist für 17 Uhr vorgesehen.
Für den Konzert-Auftakt sorgt um 16 Uhr das Vater-Tochter-Gespann Edgar & Marie aus Meißen beziehungsweise Berlin. Das Duo wartet mit in den 1960er- und 1970er-Jahren geprägten Akustik Folk Rock auf. In der hiesigen Blues-Szene ist das Duo relativ neu.
Frauen werden auch die nächsten Auftritte auf der Bühne bestimmen. Um 18.15 Uhr wird die in Berlin lebende Argentinierin Vanesa Harbek mit ihren deutschen Begleitmusikern die Bühne betreten. Vom Veranstalter wird sie als „die argentinische Queen des Blues“ bezeichnet.
Abgelöst werden die Vertreter des Latin Blues Rock um 19.45 Uhr vom sogenannten Southern Blues Rock der deutschen Band Leaving Spirit. Auch hier prägt mit Paula Frecot eine Frau den Gesang. Gebildet hatte sich die Band 2016 aus einem Projekt der Würzburger Sing- und Musikschule. Von der Ur-Besetzung dabei ist noch Gitarrist und Sänger Florian Eppel.
Große Stücke hält der Veranstalter von der Vanja Sky-Band, die ab 21 Uhr auftritt. Die Formation um die kroatische Sängerin Vanja Sky ist bei vielen Blues-Festivals zu Gast. Die 30-jährige Blues-Rockerin aus Zagreb mit ihrer Band ist bei Konzerten sowohl als Haupt-Act zu Gange und auch schon bei Prominenz wie der inzwischen aufgelösten britischen Hard-Rock-Band UFO und der durch ihren Woodstock-Auftritt legendären Blues-Rock-Band Canned Heat („Going Up the Country“) als Vorgruppe aufgetreten.
Vanja Sky dürfte neben Yasi Hofer in Groß Lindow der wohl bekannteste Name sein, der nicht nur den Hardcore-Fans der Blues-Szene ein Begriff ist. Die Veranstalter hatten die Frau aus Zagreb mit ihrer kräftigen, röhrenden Stimme bereits 2019 für ein Konzert in Seelow gewonnen.
Etwas speziell wird es ab 22.20 Uhr mit der schwedischen Band Virginia & Skybenders. Die charismatische Frontfrau Virginia Pihlblad ist das Gesicht dieser Band. Ihre stimmliche Bandbreite ist groß, Kritiker haben sie schon mit der legendären Janis Joplin verglichen. Angekündigt sind die Schweden als Vertreter des Psychedelic Progressive Blues Rock.
Das Konzert wird die deutsch-amerikanische Formation Blues Power feat. Kat Baloun beschließen. Bis 0.30 Uhr soll musiziert werden. „Es kann auch bis 1 Uhr dauern, solange haben wir die Genehmigung“, erklärt Wolfgang Conrad. Wie es der Band-Name schon sagt, hat sich diese vor allem in Berlin aktive Formation der härteren Ausrichtung dieses Genres verschrieben. Im Gegensatz zu den Vorformationen sind hier nur Männer im Gange, Sänger ist Kat Baloun.
In den Umbaupausen unterhalten der 1955 in Florida geborene Henry Heggen (Mundharmonika, Gesang) und der aus der Lutherstadt Wittenberg stammende Bluesrudy (Akustik-Gitarre, Gesang) als ein in der Szene bekanntes Duo.
( Zitiert MOZ - Märkische Oderzeitung am 8.August 2024)
Das Sommer Open Air von den Leuten „Live in Reitwein“ auf den Sportplatz in Groß Lindow war wiedermal ein Reigen von guter Musik im Stundentakt. Ein volles, fast zu eng gepacktes Line Up an diesen Sonne-Sommertag schaffte es ein Musikerlebnis an den Mann zu bringen. 7+1 Acts an einen Abend das ist echt viel. Ein besonderes Lob an Wolle, Rossi und das Team für die tolle Arbeit an diesen Event. Danke.
Ein sehr abwechslungsreiches Programm mit verschiedenen Stilen, aber mit Frontfrauen prägte diesmal den Abend. Ein sehr feine Mischung gab es und es hat richtig Spaß gemacht.
Und ein weiteres dickes Lob an Henry Heggen und Blues Rudy, die mit besonderen traditionellen Klängen in den Pausen einen geilen Sound auf die Neben Bühne brachten. So lebt der Blues… nah, intensiv und authentisch.
In der Nachmittagshitze begann „Edgar+Marie“ unterstützt von Katze mit lockeren Freiheitsklängen. Die Aufwärmer des Nachmittags. Professioneller und besonders anders wurde es dann mit „Yasi Hofer“. Die Ulmerin spielt etwas experimentell den Bluesrock und bringt ganz speziell ihre Note rein. Sehr sauber, sehr klar mit Spielfreude. Die symphytische Blondine hat schnell das Publikum nach vorn gezogen. Klasse Auftritt.
Die gebürtige Argentinierin „Vanesa Harbek“ hat auch ihren Stil gefunden. Ein Hauch von südamerikanischen Klängen mit Heimatverbundenheit spielt in ihren Songs eine große Rolle. Sie hat ihren Platz in der deutschen Musikwelt gefunden.
„Leaving Spirit“ aus Würzburg ist eine junge Band die sich den Southern Rock widmet und auch lebt. Sie nehmen alles selbst in die Hand und haben mit der Frontfrau eine sehr tolle Stimme als Aushängeschild. Ich hoffe sie bleiben ihrer Musik trau und entwickeln sich weiter.
Die Entwicklung hat „Vanja Sky“ schon hinter sich. Sie ist in der Bluesrockszene sehr gereift und eine gefragte Nummer. An diesen Abend konnte sie wieder überzeugen mit Spielfreude und Ausstrahlung. Sie ist nicht nur ein Hingucker, sondern macht soliden vielseitigen Blues, Rock mit sanften und härteren Tönen. Ihre Stimme und ihre Glaubwürdigkeit überzeugen. Ein Höhepunkt des Abends.
Für mich das Highlight und die Überraschung waren die Schweden von „Virginia an the Skybenders“ Ich war neugierig auf die eher unbekannte Band in unseren Landen. Mit großer Spielfreude und psychedelischen Jazz, Blues und Rock und ihrer ganz eigenen Note hatten sie sofort ihre Fans. Sängerin Virginia Pihlblad strotzt nur so vor Energie und Bewegung und versteht es sich fabelhaft zu präsentieren und das Publikum zum Staunen zu bringen. Die Band mit ihren vielen Facetten steht nur optisch etwas unterlegen da. Musikalisch jedenfalls Top. Eine sehr heiße Vorstellung dieser Band. Der Höhepunkt.
Rausschmeißer war Kat Baloun mit Bluespower, die wir nur kurz gesehen haben. Der Abend war jedenfalls gelungen in jeder Hinsicht. Es gab viel Würze, viel Musik und viel fürs Auge und Ohr.